Die Paleo-Diät ist in ihrem Ansatz ausgesprochen simpel: Der moderne Mensch soll sich wieder so ernähren wie seine Vorfahren während der Steinzeit (die auch Paläolithikum heißt, daher der Name). Zu jener Zeit waren Ackerbau und Viehhaltung noch unbekannt. Der Steinzeitmensch sammelte Beeren, Nüssen und andere Dinge, die ihm die Natur „freiwillig“ gab und machte sich auf die Jagd nach Tieren, die Fleisch lieferten. Die Paleo-Diät basiert auf dem Gedanken, dass der menschliche Stoffwechsel bis heute auf diese Kost ausgerichtet ist und mit der modernen kohlenhydratreichen Ernährung nicht viel anfangen kann. Daher leiden immer mehr Menschen an ernährungsbedingten Krankheiten wie Diabetes.
Allerdings entwickelten sich innerhalb der Paleo-Ernährung schon bald verschiedene Strömungen und Anhänger konnten leidenschaftlich darüber streiten, was nun wirklich Paleo war und was nicht. Während manche die korrekte Paleo-Ernährung mit religiösem Eifer verteidigen, sehen andere die Sache entspannter. Lebensmittel, die zwar erst später den Weg in die Speisepläne gefunden haben, die aber definitiv gesund sind, sollten ihrer Meinung nach durchaus auch bei einer Paleo-Diät konsumiert werden.
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Diese vier Lebensmittel, teilweise aufgrund ihrer positiven Wirkungen auch als Superfood bezeichnet, gehören zum Beispiel unbedingt dazu:
Bio-Vollmilch
Orthodoxe Anhänger der Paleo-Diät lehnen jede Art von Milchprodukten ab, da der Steinzeitmensch noch keine Viehhaltung kannte und Laktoseintoleranz bis heute weit verbreitet ist. Allerdings enthalten Vollmilchprodukte wichtige Fettsäuren wie die Buttersäure und Mineralstoffe wie Kalzium, das die Knochen stärkt. Eine australische Studie stellte außerdem fest, dass der regelmäßige Konsum von Vollmilch das Risiko einer tödlichen Herzkrankheit um 69% senkt.
Solange keine Laktoseintoleranz vorliegt, ist Vollmilch ein wichtiger Baustein der täglichen Ernährung und somit schon eine Art Superfood. Dabei sollte nur darauf geachtet werden, dass es sich um Bio-Vollmilch von Weidekühen handelt.
Dunkle Schokolade
Viele können sich ein Leben ganz ohne Schokolade gar nicht vorstellen. Zum Glück ist dunkle Schokolade ausgesprochen gesund und nährreich, so dass sie gar nicht vom Speiseplan gestrichen werden muss. Die Kakaobohnen, aus denen Schokolade hergestellt wird, stecken voller wichtiger Antioxidantien und Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Kupfer.
Zahlreiche Studien haben die positive Wirkung der in der Schokolade enthaltenden Flavonoide auf die Herzgesundheit und auf das Gehirn belegt. Natürlich enthält Schokolade auch Zucker, doch zumindest bei dunkler Schokolade mit einem Kakaoanteil von 70-85% überwiegen ganz eindeutig die Vorteile und ist damit auch ein Superfood Aspirant bei dieser Ernährungsform.
Kartoffeln
Die Verwendung von Kartoffeln ist umstritten. Das erste Buch zur Paleo-Diät lehnte Kartoffeln rundweg ab, obwohl Kartoffeln natürlich auch schon in der Steinzeit im Boden wuchsen. Ob der Steinzeitmensch die Knollen ausgrub und verzehrte, ist unklar, doch als nährstoffreiches Grundnahrungsmittel sollte die Kartoffel nicht ohne weiteres vom Speiseplan gestrichen werden. Kartoffeln enthalten u.a. Vitamin C, Magnesium, Mangan und Eisen, sowie Protein und Aminosäuren. Obendrein sind sie ausgesprochen sättigend, so dass schon eine kleine Portion genügt, um sich länger satt zu fühlen als mit anderen Lebensmitteln. Ein vollständiger Verzicht auf die gesunde Knolle ist bei der Paleo-Diät nicht von Nöten.
Kaffee
Kaffee wurde lange Zeit zu Unrecht dämonisiert und galt in der Paleo-Diät ohnehin als tabu. Doch selbst wenn der Steinzeitmensch noch nichts mit der Kaffeebohne anzufangen wusste, sollte sie nicht vom Speiseplan gestrichen werden. Studien haben ergeben, dass regelmäßiger Kaffeekonsum das Risiko verschiedener Zivilisationskrankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Diabetes Typ 2 und Leberkrankheiten senken kann. Tatsächlich leben Kaffeetrinker im Schnitt sogar länger als Menschen, die die braune Brühe verschmähen. Eine echte Superfood auch hier.
Solange Kaffee in Maßen getrunken wird, gibt es also keinen guten Grund auf den Wachmacher zu verzichten. Schließlich saß der Steinzeitmensch auch nicht mit dem Teebeutel in der Tasse in seiner Höhle obwohl Tee heute in der Paleo-Diät erlaubt ist.
Fazit zur Paleo Diät: Locker bleiben auch bei Superfood
Es lassen sich einfach keine informierten Aussagen darüber treffen, was der Steinzeitmensch nun wirklich gegessen hat und was nicht. Zumal es überall auf der Erde unterschiedliche Nahrungsmittel gab. Manche werden eine Art Low-Carb-Ernährung mit viel frisch gejagtem Fleisch gehabt haben, während sich andere überwiegend von Pflanzen ernährt haben.
Nur eines lässt sich definitiv sagen: Unsere Vorfahren haben keine verarbeiteten Lebensmittel aus der Fabrik gegessen. Raffinierter Zucker, verarbeitete Getreideprodukte, Transfette und Fertigmahlzeiten sollten daher bei der Paleo-Diät vermieden werden. Solange es mit dem Abnehmen klappt und der Körper gesund bleibt, ist es wenig sinnvoll, auf ein geliebtes Nahrungsmittel ganz zu verzichten, nur weil irgendein Paleo-Ratgeber dies vorschreibt. Vor allem wenn die Wirkungen so positiv sind wie bei dieser Superfood!